Was italienisches Essen angeht ist Deutschland eine Wüste. Ich will nicht zu weit ausholen, aber alleine was manche Leute als Bolognese verkaufen ist eine Beleidigung der ganzen italienischen Küche. Meistens bekommt man eine Tomatensoße mit Hackfleisch vorgesetzt und kann froh sein wenn eine Zwiebel und etwas Knoblauch drin ist. Das mag zwar schnell gehen und auch seine Berechtigung haben ABER ES IST KEINE BOLOGNESE VERDAMMT.
Um also meinen kulinarischen Feldzug ins Internet zu tragen erkläre ich hier wie man es richtig macht. Nehmt euch viel Zeit denn eine Bolognese geht nicht mal kurz in 20 Minuten. Die Zutatenliste:
- 800g Rinderhackfleisch
- 2 Dosen passierte Tomaten a 400g
- 1 Bund Suppengrün (Karotten, Sellerie, Lauch, Petersilie)
- 400 ml Rinderbrühe
- 300 ml Rotwein
- 2 Zwiebeln
- 100g Speck
- Knoblauch
- Oregano
- Lorbeerblätter
- Chili
- Parmesan
- Butter
Fangen wir beim Gemüse an. Der Italiener macht als Basis vieler Saucen ein Soffritto. Eine Art geschmortes Gemüse. Schneidet also das Suppengemüse, den Speck und die Zwiebeln in möglichst kleine Würfel. Nichts ist schlimmer als zu große Sellerie oder Karottenstücke in der fertigen Bolognese. Nehmt den Topf her in dem ihr die Bolognese später kochen wollt und schmelzt darin ein Stück Butter bei niedriger Temperatur. Gemüse dazu, Deckel drauf und 20 Minuten garen lassen. Ab und zu umrühren. Während der Zeit in einer Pfanne in nicht zu großen Portionen das Hackfleisch in Öl anbraten und das fertige beiseite stellen.
Ist das Gemüse gar, mit dem Hackfleisch mischen und mit Rotwein ablöschen. Die Italiener nehmen zwar Weißwein, aber ich finde den Rotweingeschmack einfach unschlagbar. Etwas einkochen lassen und dann Tomatenpüree, Brühe und ein Lorbeerblatt hinzufügen. Chili und Knoblauch nach belieben dazugeben. Damit nicht übertreiben, denn man kann mit beidem auch am Ende abschmecken. Nun gut eine Stunde offen kochen lassen und dann nochmal zwei Stunden mit geschlossenem Deckel. Danach sollte die Bolognese eine schön dickflüssige Konsistenz haben weil die Stärke aus dem Gemüse gekocht wurde und die Flüssigkeiten abgebunden hat. Wenn die Sauce noch zu flüssig ist noch etwas ohne Deckel kochen. Natürlich sollte man während dieser ganzen Zeit aufpassen das nichts anbrennt. Zum Schluss mit Salz, Pfeffer, gepresstem Knoblauch, Chili und Oregano abschmecken.
Die Bolognese isst man eigentlich als Ragout zu Nudeln also side-by-side, aber natürlich kann man sie auch zur Zubereitung der berühmten Spaghetti Bolognese verwenden. Dazu Hartweizennudeln in Salzwasser kochen. Wenn sie fertig sind, eine Tasse des Kochwassers abschöpfen und die Nudeln abgießen. In einem Extratopf oder Schüssel die Nudeln mit der gewünschten Menge Sauce mischen. Sieht das ganze zu trocken aus, einfach etwas von dem aufgefangenen Kochwasser dazugeben und nochmal mischen. Auf Tellern anrichten und mit fein gehobeltem Parmesan, gehacktem Basilikum und evtl etwas gutem Olivenöl toppen.
Man könnte jetzt sagen „Bor das dauert ja ewig und ist voll viel Arbeit“ aber im Prinzip gibt es nach dem Suffrito nicht mehr viel zu tun. Außerdem mache ich immer einen Riesentopf davon und friere Portionsbeutel ein. Einfach gefroren in einen Topf mit etwas Wasser und nach 10 Minuten hat man eine Pastasauce die dem ekligen Zeug das in den Gläsern verkauft wird Hammerhart in den Arsch tritt.
Guten Appetit